Mittwoch, 3. Dezember 2014

Was ist ein Maulesel, was ein Maultier?

Ja ist das nicht gleich? In beiden stecken die Erbanlagen eines Pferdes und die eines Esels.
Der Unterschied liegt darin, dass eines den Esel und das andere das Pferd zur Mutter hat.

Lässt sich ein männlicher Esel von einer Stute verführen, ist das Ergebnis ein Maultier. Hat sich dagegen ein Hengst von einer Eselin verführen lassen, kommt eine Maulesel heraus. Beim Maultier ist also das Pferd, beim Maulesel die Eselin die Mutter. In beiden Fällen sind die Nachkommen unfruchtbar. Es gibt keinen Standart der Tiere und somit nicht wie bei Hunden, Katzen oder anderen Haustieren viele Rassen. Das Maultier kommt häufiger vor, da sich ein Hengst seltener eine Eselin aussucht. Alle sind durch die langen Ohren der Esel gekennzeichnet. Der Schwanz gleicht dem eines Pferdes, das Fell überwiegend auch. Sonst lassen sich beide Varianten nicht eindeutig voneinander unterscheiden, manchmal nur durch eine Analyse der Gene.

Der Esel als Vater (hier im Bild) ergibt ein Maultier - © H. Nedo

Ein bekannter Spruch lautet: „Ein Maultier läuft wie ein Pferd, arbeitet wie ein Ochse und frisst wie ein Esel.“ Er sagt bereits etwas über die Eigenschaften aus. Maultiere sind sehr genügsam und robust. Der Esel ist aufgrund schmalerer Hufe trittsicherer als ein Pferd, dieses dagegen stärker. Maultier und Maulesel vereinen die positiven Eigenschaften ihrer Eltern. Daher wurden und werden die Tiere gerne als Lasttiere eingesetzt. Noch heute spielen sie bei den Gebirgsjägern der Bundeswehr eine Rolle. Das liegt auch daran, dass ein Muli (ein anderer Name für die Tiere) weniger temperaturempfindlich ist als ein Pferd. Maultiere erholen sich nach einer Anstrengung auch schneller. Sie werden direkt für den Zweck des Lastenträgers in schwierigem und rauen Gelände gezüchtet. 

Die meisten Maulesel in Deutschland leben in Bad Reichenhall. Hier gehören sie  neben Haflingerpferden zur Tragtierkompanie. Beide Arten sind die einzigen Tragtiere, die lange, unwegsame Strecken lautlos, ausdauernd und unauffällig bewältigen können. Die Tiere sollen vor allen in Friedensmissionen eingesetzt werden. Sie transportieren auch im Gebirge bei Hitze und Kälte Dinge zur Truppenversorgung, Waffen, Munition und selbst Verwundete. Im Kosovo erwiesen sich Mulis als hilfreiche Kameraden. Gezüchtet werden hier gezielt Maultiere. Es heißt, dass die Eigenschaften der Mutter überwiegen, so dass diese etwas größer und kräftiger sind. Sie haben einen starken Charakter und binden sich eng an einen Menschen. Dieser braucht Geduld und Durchsetzungskraft um als zweibeiniges Leittier akzeptiert zu werden. Trotz ihres wie bei Pferden ausgeprägten Fluchtinstinktes reagieren sie bei Angst nicht so schnell mit Panik wie diese.




Somit hat das Maultier seine Rolle in der Landwirtschaft zwar an schwere Maschinen abgegeben, als Lastenträger für spezielle Aufgaben ist es dagegen auch heute noch wichtig. Maultier oder Maulesel sind beides Züchtungen des Menschen, die es so in der Natur nicht gibt. Charles Darwin soll 1862 gesagt haben: „Das Maultier scheint mir ein sehr erstaunliches Tier zu sein. Es macht den Anschein, dass hier die Kunst die Natur übertroffen hat.“

Bilder zu Maultieren finden Sie auf der Webseite von Panzerbaer.de

Noch mehr Wissenswertes zum Maultier auf Wikipedia

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